Was ist die Al-Aqsa Moschee?
Die Al-Aqsa Moschee erstreckt sich über eine Fläche von etwa 144.000 m2 in al-Quds, was etwa 17 Fußballfeldern entspricht. Gemäß einem Hadith wurde die Moschee 40 Jahre nach dem Bau der Kaaba durch den Propheten Adam (a.s.) errichtet. Im Quran wird diese Moschee in der Surah Isra, Ayaa 1, als die Masjid Al Aqsa bezeichnet.
Obwohl zur Zeit der Isra wal Miraj (der nächtlichen Reise und Himmelfahrt des Propheten Muhammad sws.) die Al-Aqsa-Moschee nicht im Besitz der Muslime war und es kein moscheeähnliches Gebäude auf dem Gelände gab, bezeichnet Allah diese Fläche als „Masjid al-Aqsa“. Muslime verstehen daraus, dass die Al-Aqsa-Moschee von Anfang an bis heute eine „Masjid“ ist, unabhängig davon, ob sie zwischenzeitlich als Synagoge oder Kirche genutzt wurde.
Zur Zeit der Isra wal Miraj befand sich die Stadt al-Quds unter byzantinischer Herrschaft und wurde Eliah Capitulina genannt. Im Islam genießt die Al-Aqsa-Moschee, neben der al-Haram-Moschee in Mekka und der Prophetenmoschee in Medina, einen besonderen exklusiven Status.
Die drei gesegneten Moscheen im Islam: Al-Aqsa Moschee, Al-Haram und die Prophetenmoschee
In einem Hadith wird betont, dass Muslime nicht gesondert zu einer Moschee reisen sollten, um eine größere Belohnung zu erwarten, außer in Bezug auf diese drei Moscheen: Al-Aqsa, die Prophetenmoschee in Medina und die Moschee in Al-Haram (Mekka). Dies verdeutlicht die herausragende Stellung dieser heiligen Stätten im Islam.
Ein weiterer Hadith hebt hervor, dass das beste Itekaf (spirituelle Rückzug und Hingabe) in denselben drei Moscheen abgehalten wird. Dies bedeutet, dass das spirituelle Engagement und die Hingabe in diesen Moscheen eine besondere spirituelle Tiefe und Belohnung haben.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es keine festgelegte Rangfolge der Wichtigkeit zwischen diesen drei Heiligtümern gibt. Jede Moschee hat ihre eigenen besonderen Eigenschaften und Segnungen: Die Kaaba in Mekka steht für Rechtleitung (3:96), die Prophetenmoschee in Medina für Barmherzigkeit(2:107) und die Al-Aqsa-Moschee für Segen (17:1). Diese Unterscheidung betont die Vielfalt und Bedeutung jeder dieser heiligen Stätten im Islam und erinnert die Muslime daran, die Spiritualität und Segnungen jedes Ortes zu schätzen.
Die Segnungsreiche Geschichte der Al-Aqsa Moschee und Ihre Verbindung zu Bedeutenden Propheten und Ereignissen
Die Al-Aqsa-Moschee, auch bekannt als die „fernste Moschee“, hat eine lange und gesegnete Geschichte, die auf verschiedene Weisen mit bedeutenden Propheten und historischen Ereignissen in Verbindung gebracht wird.
Die Stadt Mekka wurde wahrscheinlich aufgrund des Propheten Ibrahim (a.s.) gesegnet, und viele Rituale der Hajj, wie das symbolische Steinigen der Jamarat (Säulen) zur Darstellung der Versuchungen des Teufels und der „Sai“, das siebenmalige Laufen zwischen den Hügeln Safa und Marwah, gehen auf sein Leben zurück.
Die Stadt Medina war vor der Hijrah, der Auswanderung des Propheten Muhammad (s.a.w.), als Yathrib bekannt. Nach seiner Auswanderung erhielt sie den Namen Madinatul Rasul bzw. Madinatul Munawarrah (die Stadt des Propheten bzw. die erleuchtete Stadt). In Bezug auf Al-Quds (Jerusalem) und die Al-Aqsa-Moschee gibt es ebenfalls zahlreiche Geschichten über verschiedene Propheten, die darauf hinweisen, dass das Land gesegnet ist.
Der Quran selbst betont mehrfach, dass Allah diese Region gesegnet hat, wie es in der Sure Isra, Ayaa 1, erwähnt wird.
Ursprünglich beteten die Sahaba (Gefährten des Propheten), ebenso wie Christen und Juden, in Richtung der Masjid al-Aqsa. Diese Gebetsrichtung änderte sich erst im 17. Monat nach der Hijrah durch eine Ayah, die die Qiblah (Gebetsrichtung) der Muslime von der Al-Aqsa-Moschee auf Mekka umstellte. Dies unterstreicht die spirituelle Bedeutung der Al-Aqsa-Moschee in der Geschichte des Islam. In der Endzeit und am Tag der Auferstehung kommt diesem Ort eine entscheidende Bedeutung für Muslime zu. Auch nach dem Tod bleibt er relevant, da laut einem Hadith die gesamte Menschheit dort für das Jüngste Gericht zusammengeführt und versammelt werden wird.
Wofür steht die Al-Aqsa Moschee?
Die Al-Aqsa-Moschee diente als Zufluchtsort und Hoffnungsort für viele Propheten. Musa (a.s.) führte die Bani Israil von Ägypten in dieses gesegnete Land. Ibrahim (a.s.) suchte hier Zuflucht, als er aus dem Irak floh, und auch Yunus (a.s.) fand hier Schutz nach seiner Flucht aus dem Irak. Zahlreiche Propheten, darunter Yushua (a.s.), Dawood (a.s.) und Sulaiman (a.s.), regierten von dieser Region aus und vollbrachten dort Wunder durch Allahs Hilfe und erhielten dort die Hinabsendungen wie die Thora, Psalmen, Bibel. Selbst eine Hinabsendung des Qurans fand dort gemäß eines Hadiths stat.
In der al-Aqsa-Moschee und im gesegneten Land von Bayt al-Maqdis manifestierten sich zahlreiche Wunder der Propheten. Diese Moschee ist nicht nur das geistliche Zentrum der Region, sondern auch ein Ort, von dem Ibn Abbas (r.a.) sagt: „Es gibt keinen Fleck in der Region von Bayt al-Maqdis, auf dem nicht ein Engel gestanden hat oder ein Prophet gebetet hat.“
Es ist von großer Bedeutung zu erwähnen, dass der Prophet Muhammad (saw) die Isra und Miraj, nicht direkt von Mekka aus antrat, sondern zuerst zur Masjid al-Aqsa gebracht wurde. Daher wird die Al-Aqsa Moschee oft als ein spirituelles Tor zu den höheren Himmeln angesehen. Dies liegt nicht nur an der bedeutenden Himmelsreise des Propheten Muhammad, sondern auch daran, dass Isa (a.s.) von diesem heiligen Ort aus in den Himmel aufstieg und gemäß der islamischen Überlieferung von hier aus zurückkehren wird, um den Antichristen Dajjal in Lud zu besiegen.
Die Bedeutung der Al-Aqsa-Moschee in Bezug auf die Isra und Miraj.
Der Prophet Muhammad wurde von Allah während der Isra wal Miraj in das gesegnete Land gebracht, nachdem er scheinbar jegliche Unterstützung in der irdischen Welt verloren hatte. Dies war nach Ereignissen wie der Zurückweisung in Taif, dem Tod seiner Frau Khadija (r.a.) und dem Verlust seines Onkels und Beschützers Abu Talib. Die Isra wal Miraj markierte einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben. Danach folgte die Hijrah, und die Muslime erlangten neuen Lebensmut und ihre Vision und Hoffnung wurden wiederbelebt.
In der Al-Aqsa-Moschee wurde der Prophet Muhammad (saw) eine herausragende Ehre zuteil, als er als „Imam al-Anbiya'“ (Führer der Propheten) bei seinem Ereignis der Isra und Miraj fungierte. Dort leitete er ein einzigartiges Gebet, an dem alle Propheten teilnahmen, was seine besondere Stellung unter ihnen hervorhebt. Diese Szene in der Al-Aqsa-Moschee symbolisiert nicht nur die universelle Botschaft des Islam, sondern auch die übergeordnete spirituelle Führung des Propheten Muhammad (saw) über alle Propheten. Dies steht im Kontrast zu seiner Rolle in Mekka, wo er die Sahaba führte.
Die Vereinigung der Qiblahs und die universale Botschaft des Propheten Muhammad
Die Rolle des Propheten Muhammad als Imam al-Anbiyya hat sowohl religiöse als auch politische Implikationen. Zum einen symbolisiert sie seine Führungsposition als Prophet über die verschiedenen Ummahs (Gemeinschaften) und anderen Propheten. Eine weitere symbolische Bedeutung liegt in der Wiedervereinigung der beiden Qiblahs, nämlich der Kaaba und der Al-Aqsa-Moschee. Diese symbolische Vereinigung ist äußerst interessant und bedeutungsvoll.
Ibrahim (a.s.) baute die Kaaba zusammen mit Ismail (a.s.) wieder auf, während die Al-Aqsa-Moschee von Isaac (a.s.) wieder aufgebaut wurde. Aus der Nachkommenschaft von Isaac (a.s.) gingen viele Propheten für die Bani Israil hervor, einschließlich Isa (a.s.), während über einen sehr langen Zeitraum nach Ismail (a.s.) keine weiteren Propheten entsprangen. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass das Werk von Ibrahim (a.s.) in Mekka an Bedeutung zu verlieren schien.
Jedoch änderte sich schlagartig der Verlauf des Geschehens, als der Prophet Muhammad (saw) die beiden Qiblahs und die Gesamtheit der Propheten unter seiner Führung wieder vereinte. Dieses Ereignis sollte stets in unseren Gedanken bleiben, wenn wir die Shahada sprechen, und uns bewusst machen, was es bedeutet, dass er (saw) der letzte Gesandte Allahs ist. Es verdeutlicht die universale Botschaft des Islam und die besondere Stellung des Propheten Muhammad (saw) in der Geschichte der Propheten.
Unsere fünf täglichen Gebete gehen auf die Isra wal Miraj zurück, da der Prophet Muhammad (saw) und unsere Ummah während der Miraj die Anordnung für die fünf Gebete von Allah erhalten haben. Diese beeindruckende Reise führte den Propheten (saw) von der Al-Aqsa-Moschee durch die sieben Himmel, vorbei am Sidratul Muntaha – Sidratul Muntaha ist ein symbolischer Baum oder eine symbolische Grenze am äußersten Ende des siebten Himmels. und beinhaltete ein „Gespräch“ mit Allah. Diese Erfahrung wird für uns persönlich in einem Hadith zugänglich gemacht, in dem der Prophet (saw) sagte: „Das Gebet ist die Miraj des Mumin.“
Was bedeutet die Al-Aqsa Moschee für uns heute?
Es gibt mehr als 40 Hadith, die sich auf die al-Aqsa-Moschee, Bayt al-Maqdis (das gesegnete Land) und al-Sham (die Region) beziehen. In einem dieser Hadith fordert der Prophet Muhammad (saw) uns auf, die al-Aqsa-Moschee zu besuchen und dort zu beten. Wenn dies nicht möglich ist, sollen wir ein Geschenk dorthin schicken, da das Geschenk den gleichen Lohn wie ein Gebet vor Ort erhalten soll. Die Belohnung für ein Gebet in der al-Aqsa-Moschee wird als herausragend beschrieben und übertrifft die Belohnung für Tausende von Gebeten anderswo.
Ein weiterer bemerkenswerter Hadith bezieht sich auf die Dua (Bittgebet) von Prophet Sulaiman (a.s.), in der er darum bittet, dass diejenigen, die in der Masjid al-Aqsa beten, sündenfrei und rein zurückkehren sollen, ähnlich wie am Tag ihrer Geburt. Dies wird mit dem Lohn einer Hajj Mabrur, einer angenommenen Pilgerfahrt, verglichen.
Sogar die Umrah und Hajj, die beiden großen Pilgerfahrten im Islam, haben eine Verbindung zur al-Aqsa. Ein Hadith besagt, dass eine Umrah, die von der al-Aqsa aus gestartet wird, den Lohn einer angenommenen Hajj verdient.
Die tiefe Verbundenheit der Sahaba mit der Region rund um der Al-Aqsa Moschee und ihre Bedeutung in der Endzeit
Das Besondere an diesen Hadithen und Ayaat ist, dass keiner der Sahaba (Gefährten des Propheten) eine ethnische oder familiäre Verbindung zu dieser Region hatte. Dennoch gelang es dem Propheten Muhammad (saw), in nur 23 Jahren, eine enge Verbindung zwischen den Sahaba und dieser etwa 1200 km entfernten Region herzustellen. Die Sahaba setzten sich nach seinem Ableben sogar das Ziel, diese Region zu befreien.
Die Hadith deuten darauf hin, dass diese Region in der Endzeit besondere Vorzüge haben wird. Sie wird als der beste Zufluchtsort hervorgehoben, und die Bewohner und ihre Familien werden im Zustand der Standhaftigkeit verharren. Der Prophet Muhammad (saw) erwähnte, dass ein Teil seiner Ummah immer auf der Wahrheit bleiben wird und dass diejenigen, die sie verraten oder hintergehen, ihnen keinen Schaden zufügen können. Die Bewohner dieser Region werden so hoch geschätzt, dass selbst die Sahaba wissen wollten, wo sie diese Menschen finden könnten. Der Prophet (saw) antwortete: „In Bayt al-Maqdis und an den Toren von Bayt al-Maqdis.
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