Der gesegnete Monat Ramadan ist eine Zeit der Reflexion, der Großzügigkeit und des gemeinsamen Wachstums. In dieser besonderen Phase des Jahres wollten wir die Stimmen unserer Community einfangen – ihre Gedanken, Erfahrungen und kreativen Ausdrucksformen rund um Ramadan, Barakah und Sadaqah.
Unser Community-Engagement-Projekt hat viele wunderbare Beiträge hervorgebracht: Gedichte, Geschichten, persönliche Erlebnisse und tiefgehende Reflexionen. Jeder dieser Texte trägt eine einzigartige Perspektive auf den Ramadan in sich – sei es durch spirituelle Einsichten, bewegende Erinnerungen oder poetische Worte, die die Essenz dieser gesegneten Zeit einfangen.
In diesem Beitrag findet ihr eine Sammlung dieser inspirierenden Werke, die die Vielfalt und Schönheit der Gedanken unserer Community widerspiegeln. Mögen sie uns alle daran erinnern, dass in jeder guten Tat, in jedem Wort und in jeder geteilten Inspiration Barakah liegt.
Nun laden wir euch ein, die Worte unserer Community zu lesen, zu fühlen und mitzunehmen in diesen besonderen Monat.
1)
Die Liebe des Gebens
Was nützt Besitz, der schnell vergeht,
wenn keine gute Tat besteht?
Was nützt mir Reichtum, leer und kalt,
wenn keine Wärme mich umwallt?
Und wenn mein Geben Früchte trägt,
wird es zu Nour, das ewig lebt.
Sie sei mein Weg zu Jannahs Tor,
zum Wohlgefallen meines Herrn empor.
Nicht das Schuften, nicht das Mühen,
nein, was ich gebe, lässt mich blühen.
Das erste Geld in meiner Hand,
erlangt durch Fleiß, mit Herz, Verstand.
Doch Reichtum bindet, halt nicht fest,
wenn man nicht teilt, wird er zum Test.
Ich sehe Hunger, ich sehe Leid,
die Welt gefangen in Protz und Neid.
Doch wenn mein Lohn die Not vertreibt,
dann ist es Licht, das von mir bleibt.
von Burak
2)
Genug – ein Gedicht über Segen
Mit Segen wird
aus Brot genug Brot,
aus Kraft genug Kraft,
aus Zeit genug Zeit.
Mit Segen wird
Nähe aus Enge,
aus Härte wird Strenge,
Entfernung aus Fern.
Mit Segen wird
aus viel mehr,
aus ein wenig sehr,
aus vielleicht bestimmt.
Mit Segen wird
aus zu eng weit,
aus zu schmal wird breit,
aus zu hungrig satt.
Mit Segen wird
aus zusammen gemeinsam,
aus zu zweit wird zweisam,
aus einsam allein.
Mit Segen wird
aus wenig genug.
Lass uns mehr aus dem Gedicht machen:
Du kannst die Strophen umschreiben,
so machst du es zu deinem Gedicht.
Und es bekommt für dich eine tiefere Bedeutung.
Und ist ein tieferes Verständnis von etwas Gutem nicht Segen?
von Layla Kamil A.
3)
Eine gute Tat mehr
Nicht im Haben, sondern im Geben,
findet die Seele ihr wahres Leben.
Im Teilen erblüht der Segen,
der Glaube wächst, die Herzen erheben.
Sadaqah öffnet den Weg zum Guten,
führt uns zu Taten, die wahre Früchte tragen.
Im Geben entdecken wir Allahs Nähe,
finden Frieden, wo vorher war Leere.
Eine gute Tat mehr, ein Schritt im Licht,
verändert das Herz und öffnet die Sicht.
So wächst der Glaube, so blüht der Weg,
mit jeder guten Tat, die zu Allah bewegt.
von Elmela L.
4)
Ramadan
Mein Herz erweicht in der ersten Stunde
Ich les‘ die Verse aus dem edlen Buche
Die Absicht gefasst es ist Zeit zu fasten
Mit ruhigem Herzen leg‘ ich mich schlafen
Und steh' auf vor dem Morgengrauen
Eine kleine Dattel möchte ich mir noch erlauben
Gestärkt lese ich dann ein paar Verse
Stehe auf zum Gebet wo ich mich niederwerfe
Vor dem Allgnädigen der mich liebt und stärkt
Ich hoffe, dass seine Nähe sich nie entfernt
Drum bestreite ich den Tag voller Tatendrang
Will die Welt verändern und zum Guten verbessern
Denn am Ende des Tages bin ich angelangt
Das Fastenbrechen in dem ich seine Barmherzigkeit fand
von Zakaria S.
5)
Unermesslich
Ein Segen, ein Geschenk – der wahre Sinn im Leben.
Eine Gnade, ein Vorzug – das kann mir keiner nehmen!
Diese Gewissheit, diese Klarheit!
Mein Herr brachte mir ein Segen.
All das, was Er mir gab –
könnte ich Ihm niemals geben!
Unermesslich diese Barakah, unermesslich dieser Frieden.
Hoffnung über Hoffnung, der Gläubige kann nur siegen!
Keine gute Tat, die mein Herr nicht sieht!
Selbst wenn ich gebe, verliere ich nicht!
Mehre ich meine Dankbarkeit, mehrt Er mich in meinem Licht!
Wie unermesslich dieser Segen, den mein Herr mir verspricht!
von Poetischeseele
6)
Ramadan
Oh Ramadan, ich sehne mich nach dir,
wenn ich mich mal wieder in der Dunya verirr,
finde ich Stärkung bei dir.
Fuß an Fuß stehe ich mit meinen Geschwistern im Tarawih,
oh Allah, wie ich die Ummah lieb,
ich habe mich in den Deen verliebt,
depressiv und betrübt,
erfuhr ich, dass Allah vergibt,
die Hidaya vor dem Ramadan,
erfüllte mein weinendes Herz mit Iman,
walhamdulillah.
Der Monat der Veränderung,
wir hoffen auf Verbesserung,
einen besseren Iman für das nächste Jahr,
InshaAllah.
von Amina L.
7)
Herzensblumen
Aus Herzen wachsen Blumen,
wenn Gott darin verweilt.
Gefüllt mit Gottgedenken
wird segensreich die Zeit.
Aus Herzen wachsen Blumen,
wenn oben ist die Hand.
Verteilt nur mit Ikhlās
wird stark Geschwisterband.
Aus Herzen wachsen Blumen,
wenn rein die Absicht ist.
Befreit von Ich-Gedenken
wird licht, was dunkel ist.
Aus Herzen wachsen Blumen,
wenn Liebe darin singt
für den Hochgelobten.
In Sehnsucht die Seele schwingt.
Die Herzensblumen duften,
wenn du sie rein gepflegt
im Radschaab, im Schabān.
Und öffnen dir Geheimnisse
im Monat Ramadan.
Die Herzensblumen duften
weit über Berg und Tal.
Sie leuchten klar wie Sterne
und spenden Frieden gerne
in andere Herzen rein.
von Claudia Azizah S.
8)
Der traurige Herd
Ein gewöhnlicher Morgen. Es ist 7 Uhr. Die Hausbewohner schlafen.
Vor einigen Stunden hörte ich gedämpfte Stimmen. Wahrscheinlich war die muslimische Familie zum Fajr-Gebet aufgestanden. Dann wird’s wieder ruhig.
Doch dann spüre ich einen Luftstrom mich streifen.
Die Küchentür öffnet sich.
Und ein kleines Mädchen, etwa im Alter von 10 Jahren, kommt rein geschlendert.
Sie öffnet den Schrank, greift nach einem Glas und schenkt sich Wasser ein.
Nach und nach kommt der Rest der Familie rein. Gemeinsam bereiten sie das Frühstück vor.
Für eine kurze Zeit werde ich gebraucht, als die Mutter Spiegelei brät.
Nun setzen sie sich auf den Boden und essen gemeinsam.
Familiäre Atmosphäre herrscht, laufende Gespräche, doch plötzlich werde ich aufmerksam,
denn vom Vater wird angesprochen, dass in einer Woche der Monat Ramadan beginnt
und nun langsam die Vorbereitungen laufen müssen.
Weiter wird es nicht ausgeführt.
Aber ich bin glücklich.
Denn ich weiß, der Fokus wird sich lenken.
Und ich habe eine kurze Pause.
Man wird mich weniger gebrauchen, was Schnelles, leicht Verdauliches kochen,
vielleicht eine Suppe.
Die Woche ist um. Morgen beginnt Ramadan und wenn ich daran denke, freue ich mich.
Die Familie ist zum Suhur aufgestanden und hat sich wieder schlafen gelegt.
Eigentlich habe ich noch etwas außerhalb der Routine erwartet, z. B. eine Quran-Rezitation zu hören.
Es ist morgens. Und eigentlich liege ich still und kühl, als ich überraschenderweise
aus meinem Schlaf gerissen werde. Ein Geräusch.
Das Rauschen der Elektronen. Fließender Strom. Wärme.
Fängt nicht heute Ramadan an?
Immer mehr Gewicht wird auf mich verlagert.
Schwerer als sonst.
Es vergehen Stunden und trotzdem werde ich nicht in Ruhe gelassen.
Alle meine Platten sind beschäftigt.
Mehr als sonst. Länger als sonst. Ungewöhnlich. Unerwartet.
Das Maghrib-Gebet trifft ein und die Familie bricht ihr Fasten.
Endlich habe ich Pause.
Ich und mein Kollege.
Denn ich spüre, wie unter mir der Backofen ebenfalls überfordert ist.
Nach dem Essen wird die Tür geschlossen, weshalb ich eine Weile lang nur gedämpfte Stimmen höre, gefolgt von einer Totenstille.
Erneut erwache ich und werde aufs Neue überlastet.
Wobei dies heute nicht einmal nötig gewesen wäre, Essen von gestern gibt es ja noch.
Es macht mich traurig, denn ich dachte, es komme eine Pause.
Anstrengen kann man mich immer,
aber im Monat Ramadan habe ich das nicht erwartet.
Und so endet der Monat mit einem traurigen Herd.
von Salsabil
9)
Baraah und der Schatz des Ramadan
Baraah war ein aufgewecktes Mädchen, das ihre Oma Fatima über alles liebte.
Jeden Ramadan verbrachte Baraah viel Zeit bei ihrer Großmutter,
die viele Geschichten aus dem Koran und den Hadithen kannte.
Baraah liebte es, ihrer Oma zuzuhören, besonders nach dem Nachtgebet,
wenn es so ruhig und friedlich war.
Eines Abends, während sie gemeinsam Datteln aßen, fragte Baraah:
„Oma, warum ist es so wichtig, anderen im Ramadan zu helfen?“
Fatima lächelte und holte ihren alten Koran hervor.
„Mein liebes Kind, Allah hat uns im Koran gelehrt, großzügig zu sein.
Es gibt einen Vers, der lautet:
„Das Gleichnis derjenigen, die ihr Vermögen auf dem Weg Allahs ausgeben, ist das eines Samenkorns,
das sieben Ähren treibt; in jeder Ähre sind hundert Körner.
Und Allah vervielfacht für wen Er will.
Und Allah ist Allumfassend und Allwissend.“
(Sura Al-Baqara, 2:261)
Baraah hörte aufmerksam zu. Sie spürte, dass diese Worte eine tiefe Bedeutung hatten.
„Aber Oma“, fragte sie nachdenklich, „wie vervielfacht Allah unsere Spenden?“
Fatima lächelte und erklärte:
„Unser geliebter Prophet Muhammad (ﷺ) hat gesagt:
'Wer auch nur ein Stückchen Dattel als Spende von rechtmäßigem Einkommen gibt –
und Allah akzeptiert nur das, was rechtmäßig ist –
Allah nimmt es an mit Seiner rechten Hand, dann lässt Er es wachsen,
genauso wie einer von euch sein junges Fohlen oder Kamel großzieht,
bis es (am Tag des Gerichts) so groß ist wie ein Berg.'“
(Überliefert von Al-Bukhari und Muslim)
Am nächsten Tag dachte Baraah über die Worte ihrer Großmutter nach.
Sie hatte eine Spardose, die sie für eine neue Puppe gefüllt hatte,
aber nun fühlte sie sich anders.
Vielleicht sollte ich das Geld lieber für etwas Wichtigeres verwenden, dachte sie.
Nach dem Nachtgebet nahm sie ihre Spardose und ging zu ihrer Großmutter.
„Oma, kannst du mir helfen, das Geld für Menschen zu spenden, die es brauchen?
Ich möchte, dass Allah es wachsen lässt.“
Fatima war gerührt.
„Das ist eine wunderbare Entscheidung, Baraah.
Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir helfen können.“
Sie gingen zu einer Nachbarin, die eine kranke Tochter hatte
und Schwierigkeiten hatte, Essen für die Familie zu kaufen.
Baraah klopfte schüchtern und überreichte der Frau ihr gespartes Geld.
„Das ist für euch. Möge Allah euch helfen“, sagte sie leise.
Die Nachbarin war überwältigt vor Dankbarkeit und umarmte Baraah.
„Möge Allah dir unzählige Segnungen schenken, liebes Kind. Amin.“
An diesem Abend erzählte Baraah ihrer Oma, wie glücklich sie sich fühlte.
Fatima lächelte und sagte:
„Du hast nicht nur anderen geholfen, Baraah.
Du hast dein Herz mit Licht erfüllt.
Allah sieht jede gute Tat, und Er wird sie vervielfachen.“
Selbst die kleinste Spende, die aufrichtig und aus rechtmäßigem Einkommen gegeben wird,
kann in sha Allah von Allah gesegnet und vervielfacht werden.
Wer mit einem reinen Herzen handelt,
wird nicht nur im Jenseits belohnt,
sondern auch in dieser Welt mit Freude und Barakah beschenkt.
von Sophie B.
11) Tawakkul Wie sieht Gottesvertrauen heutzutage aus? Aischa möchte ihre bessere Hälfte kennenlernen, mit ihm an der Seite zusammen greifen nach Sternen. Eine traumhafte Prinzessinnen-Hochzeit zelebrieren und gemeinsam in die Zukunft investieren. Sie wünscht sich ein Haus im Vorort, wo ihre Kinder Fußball spielen und sie jubelt: Tor! Deshalb legt sie ihre Hände vor die Brust und bittet Allah (s.w.t.) um diese Gunst. Jedoch wird Aischa selbst nicht aktiv. Wenn ein Bruder in ihre Instagram-DMs slidet, blockiert sie ihn. Wenn ein potenzieller Kandidat die Eltern kontaktiert, lehnt sie ab. Geht von der Arbeit nach Hause und von zu Hause zur Arbeit. Während Aischa die Türen schließt, die Allah (s.w.t.) für sie öffnet, wundert sie sich: Sie hat doch Gottesvertrauen, oder nicht? Wie sieht Gottesvertrauen heutzutage aus? Mehmet möchte die Karriereleiter besteigen, sich selbst und der ganzen Welt beweisen: Aus dem Brennpunkt-Kind kann was werden, auch wenn auf seinem Weg liegen viele Scherben. Er wünscht sich aus tiefstem Herzen, BWL zu studieren, und seinen Eltern ein Eigenheim zu finanzieren. Deshalb legt er seine Hände vor die Brust und bittet Allah (s.w.t.) um diese Gunst. Jedoch wird Mehmet selbst nicht aktiv. Er versucht meistens eine Nacht vorher, sich den Stoff der letzten drei Wochen anzueignen und regt sich darüber auf, um 3 Uhr morgens, nach drei Energydrinks, Fakten nicht mehr behalten zu können. Während Mehmet Berge versetzen will, pflügt er keine Felder und wundert sich: Er hat doch Gottesvertrauen, oder nicht? Wie sah mein Gottesvertrauen aus? Früher wollte ich unbedingt so sein wie Barbie. Eine große, schlanke Frau, mit makelloser Porzellanhaut. Ich legte meine Hände vor die Brust und bat Allah (s.w.t.) um seine Gunst. Ich war selbst nicht aktiv. Weder achtete ich auf eine ausgewogene Ernährung, noch machte ich Sport. Während ich in der Dunkelheit saß, weinend Nutella-Brote aß, wunderte ich mich: Ich hatte doch Gottesvertrauen, oder nicht? Der Qur’an, das Wort Gottes – der Liebesbrief an die Muslime – lehrt uns etwas anderes: - Musa (a.s.) stand in einer aussichtslosen Situation. Vor ihm die Feinde, der Pharao und seine Anhänger. Hinter ihm kein Entkommen, nur das tiefe Meer. Doch Musa bat Allah (s.w.t.) um Hilfe und schlug auf seinem Befehl den Stab auf den Boden. Das Rote Meer spaltete sich – zwei Wände aus Wasser ragten empor, und dazwischen zeichnete sich ein trockener Pfad, durch den sie entkommen konnten. - Maryam (a.s.) war am Ende ihrer Kräfte nach der Geburt von Isa (a.s.). Sie sagte: *„Ah, hätte ich doch vorher den Tod gefunden und wäre völlig vergessen gewesen!“ (19:23) Doch Allah (s.w.t.) ließ einen Engel schicken, um ihr aufzutragen, die Palmenpflanze über ihr zu berühren. Auf diese Weise fielen Datteln herab, mit denen sie sich versorgen konnte. - Muhammad (s.a.w.) war in der Badr-Schlacht in der Unterzahl. Doch er verzagte nicht! Er nahm eine Hand voller Wüstensand und warf sie in Richtung der feindlichen Reihen und betete zu Allah (s.w.t.). Unser Schöpfer ließ die Gegner erblinden, sodass sie die Schlacht gewannen. Was ist die Moral dieser Geschichten im Bezug auf Gottesvertrauen? Allah hätte ohne Musa (a.s.) das Meer spalten können. Allah hätte den Körper von Maryam (a.s.) ohne ihre Hilfe nähren können. Allah hätte die Gegner von Muhammad (s.a.w.) ohne sein Zutun besiegen können. Doch Er wollte, dass seine Diener vertrauen – und handeln. --- Eine Überlieferung macht Tawakkul greifbarer: Eines Tages bemerkte Muhammad (s.a.w.), dass ein Beduine sein Kamel zurückließ, ohne es anzubinden, und fragte ihn: "Warum bindest du dein Kamel nicht an?" Der Beduine antwortete: "Ich vertraue auf Allah." Daraufhin wies der Prophet ihn an: "Binde zuerst dein Kamel an, dann vertraue auf Allah." --- Liebe Schwester und lieber Bruder, vertraue auf Allah (s.w.t.) und handle. 1. Was ist dein Problem? Wir alle haben sie! Was macht in letzter Zeit dein Herz so schwer? Was bedrückt dich? 2. Vertraue es Allah (s.w.t.) an. Subhanallah, Er beschenkt uns jeden Tag mit Nahrung, mit Augenlicht, mit einem Dach über dem Kopf – und wir können Ihm unsere Last geben. 3. Vertraue auf Allahs Plan – egal ob es gut oder schlecht ausgeht. Wenn du getestet wirst, sei geduldig. Wenn es gut für dich läuft, dann sei dankbar. 4. Lerne aus falschen Entscheidungen. Selbst Adam (a.s.) aß vom verbotenen Baum, um zu erfahren, was Barmherzigkeit bedeutet. --- Handeln ist Pflicht – nicht optional. Wenn ich heute sage: "Ich informiere mich, ich mache auf eine Thematik aufmerksam, ich adressiere Akteure und Politiker, unterschreibe Petitionen, boykottiere und zeige mich solidarisch." Dann sagen manche: "Es bringt doch nichts." Doch sie wissen: Wir müssen gegen Ungerechtigkeit aufstehen – zuerst mit dem Herzen, dann mit der Zunge, und schließlich mit den Händen. --- Unsere Ummah leidet. Spüren wir den Schmerz noch? Ya Allah, ich schäme mich. Gegenüber meinen Geschwistern in Palästina, im Libanon, in Syrien, überall, wo Leid den Boden tränkt. Ich schäme mich für uns Muslime, die oft schweigen, wo Worte brennen sollten, die oft zögern, wo Hände handeln könnten. Doch Hände in den Schoß legen und weinen? Nein! --- Mit Resilienz als Rüstung, mit Geduld als Strategie, mit Tawakkul im Herzen Stehe ich, wie ein Olivenbaum, der Jahrhunderte überdauert, fest. Meine Wurzeln reichen tief in die Erde, und gleichzeitig ragen die Äste in den Himmel empor, um mich gegen Ungerechtigkeiten auszusprechen. Mit Dua, dem Bittgebet, als Waffe auf den Lippen, wie ein sanfter Fluss, der nie versiegt, bitten wir: Ya Allah, gib uns Verstand, gib uns Vernunft. Lass uns realisieren, dass wir als Menschheit verbunden sind – Freude und Schmerz fließen durch dieselben Adern. Lass uns realisieren: Mit wahrem Gottesvertrauen können wir diese Prüfung nicht verlieren. von Amra S.